Kinder machen in den Sommerferien Zirkus

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Behinderte und nichtbehinderte Kinder üben im Circuszentrum Balloni ihre Kunststücke ein. Noah, Pul und Josefine (vorne, von links), wagen sich aufs Drahtseil. © Dahm
Heyke Köppelmann
Soest. Noah ist ein Zauberer und will das Publikum mit seinen Tricks verblüffen. Emily wagt sich aufs Trapez und findet es toll, beinahe schwerelos durch die Luft zu schweben. 23 Kinder machen Zirkus und tummeln sich drei Tage lang in der schillernden Welt der Artisten. Die Spannung steigt, denn am Ende  öffnen sich die Türen für das „hochverehrte Publikum“. 
Junge Künstler mit und ohne Behinderung stehen im Circuszentrum Balloni am Doyenweg gemeinsam in der Manege. Diese Aktion der Initiative Kulturrucksack NRW trägt den Titel „All inclusive“, und die Proben, die derzeit laufen, zeigen es auf den ersten Blick: Die Kinder halten zusammen, einer unterstützt den anderen, alle wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können.

Im Zirkus ist es selbstverständlich, sich gegenseitig zu helfen“, betont Elke Schmücker, im Rathaus zuständig für den Bereich Jugendarbeit.  Morgens um 10 Uhr: Die Proben beginnen, die Halle füllt sich. Trainer Jürgen Klug weiß die Truppe zu begeistern, noch eineinhalb Tage haben alle Zeit, ihre Nummern einzustudieren – und jeder hat das Passende für sich gefunden. Die einen entscheiden sich die Bewegung, andere für das darstellende Genre. Die Luftakrobatik sei besonders angesagt, berichtet Elke Schmücker. Vor allem bei den Mädchen stehe das Trapez hoch im Kurs, doch allmählich entdeckten auch die Jungen dieses vielseitige Turngerät, das an der Decke hängt, für sich.

 Andere bleiben lieber auf dem Boden oder balancieren auf dem Drahtseil. „Es ist einfach schön, vor Publikum aufzutreten und Applaus zu bekommen“, freut sich Luisa schon auf die Abschlussvorstellung. 

Nun dauert es nicht mehr lange, und die Kinder stehen im Scheinwerferlicht. Das Publikum wird staunen, was die Nachwuchs-Magier zustande bringen. „Passend zu den Ferien bauen wir Urlaubsutensilien wie Handtücher und Sonnenbrillen als Requisiten ein“, verrät Jürgen Klug. 

Auch die Clowns sind gut drauf, denn sie wollen die Zuschauer bei Laune zu halten. Laura gehört zu ihnen, und sie ist überzeugt, dass es einiges zu lachen gibt. Familie und Freunde sind eingeladen, sie sollen einen wunderschönen Nachmittag erleben.

 Wer hoch hinaus will, darf keine Angst haben, und wer die schwarze Kunst beherrschen möchte, muss das Publikum in die Irre führen. Mit dieser bunten Mischung aus Revue und Illusion warten die Kinder auf, und bei allem, was sie einüben, ist Teamarbeit gefragt.

 Das klappt prima, weiß Elke Schmücker aus Erfahrung. Die 10- bis 14-Jährigen genießen die Wertschätzung, die sie erfahren, sie machen mit und sie staunen, was sie können, erkennen ihre Talente und sind neugierig darauf, was sie noch alles lernen. Sie tauchen, so Elke Schmücker, in eine neue Welt ein. Handicaps spielten keine Rolle. „Hereinspaziert“, heißt es  bei der Premiere zum Finale des Ferienspaßes. 

Ob sie Lampenfieber haben? „Ein bisschen“, lautet die Antwort zweier Freundinnen. Sie sind sich sicher: Alle Aufregung ist verflogen, sobald die Musik erklingt und das Publikum erwartungsfroh auf seinen Plätzen sitzt. Die Kinder versprechen unvergessliche Momente. Toi, toi, toi – es möge gelingen!

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